Vor 1980 wurden die Puma White Hunter aus nicht rostfreiem "Pumaster Steel" gefertigt. Dieser ist feinkörniger, zäher, schneidhaltiger und ermöglicht eine höhere Schärfe als die rostfreie Variante.
Das gezeigte Exemplar sieht zwar etwas matt aus, aber es weist keine starken Beschädigungen auf.
Der "Pumaster Steel" setzt bei Berührung mit Wasser und Säuren (Fruchtsäure, Essigsäure) eine dunkle Patina an, dies beeinflusst die Funktion des Messers aber in keinster Weise. Es zeugt lediglich von der Benutzung und der Erfahrung die sein Besitzer damit machen durfte.
Messer mit der Bezeichnung 6377 wurden um 1970 gefertigt.
Eine Eigenart mancher Messer dieser Serie ist ein geringes Spiel des Fingerschutzes. Unter Druckausübung wird ein leises "Klack" hörbar. Bei der Aufarbeitung fixiere ich zuerst das Parierelement.
Wird die Klinge längere Zeit in feuchter Umgebung ohne Schutzölung oder Versiegelung gelagert, führt dies wie hier auch zu Rostflecken.
Jetzt geht es mit der Restaurierung los. Die Daumenauflage wird vom Rost befreit und der Übergang in die Beilschneide auspoliert.
Besondere Sorgfalt ist geboten, wenn es um die Säuberung und das Schärfen der Anreisssäge geht.
Die Nummer am Knebel/Parierelement gibt Aufschluss über das Produktionsjahr. Die Zahlen werden von rechts nach links gelesen. Hier 3. Quartal 75.
Diese Klinge wurde nie nachgeschärft und zeigte noch immer die originale Schneidfase. Der Feinschliff offenbarte dann die hohe Qualität des Messerstahls.
Nach etwa 10 Stunden Handarbeit ist das Puma White Hunter wieder einsatzbereit. Je feiner die Politur, umso unempfindlicher ist die Klinge auf Rostentwicklung. Diese wurde zusätzlich versiegelt, damit sie auch bei längerer Lagerung in feuchter Umgebung keinen Flugrost ansetzen kann.