Zielstrebig geht eine ältere Dame auf meine kleine Bauernmarkthütte zu. Schon von weitem ruft sie: "MESSERSCHMIED, Du wirst ja auch immer jünger! Letztes Mal hattest du noch weiße Haare!" Ich hatte den Messerschmied-Meister erst vor kurzem abgelöst und mich kannten noch nicht alle Stammkunden.
Die Frau griff in ihre Tasche und holte einige alte Messer hervor: "So lange ich denken kann, hat mein Vater in unserem kleinen Geschäft damit Fleisch und Wurst aufgeschnitten und ich bin jetzt 87 Jahre alt. Können sie mir die Messer bis nächste Woche schärfen?"
Die Selbstverständlichkeit, ihre Messer regelmäßig schärfen zu lassen, imponierte mir. Ich freue mich immer wieder, wenn mir Kunden ihre langjährigen Begleiter für einen neuen Schliff bringen.
Oft höre ich den einen Satz mit unsicherer Stimme: "Zahlt sich das überhaupt noch aus?" Da viele billige Messer im Umlauf sind, können die Kunden nicht mehr einschätzen, ob die Stahlqualität das Schärfen rechtfertigt.
Aber auch günstige Messer lassen sich hervorragend nachschärfen und sind danach besser als neu. Denn neue Messer sind nie wirklich scharf. Alte Messer sind meist handgefertigt und haben eine sehr gute Stahlqualität. Deren Schärfe und Schnitthaltigkeit übertrifft viele andere Klingen.
"Natürlich sind die Messer bis nächsten Freitag fertig", versichere ich der Kundin. Sie nickt zufrieden und meint noch: "Gut, dass du hier bist, sonst siehst du ja gar nichts von der Welt, wenn du immer vorm Schleifstein sitzt."
Stumpfe Brotmesserklinge
Stumpfes Butter-/Jausenmesser
Feiner Zahnschliff wieder hergestellt.
Diese Schneidkante nimmt es leicht mit Salami und Rohschinken auf.